Neue Veröffentlichungen zu Erwartungen von Managern während der Corona-Pandemie
Manager reagieren überwiegend auf heimische Politikmaßnahmen – Bauchgefühl zur erwarteten Dauer der Pandemie beeinflusst unternehmerische Maßnahmen
In einem Aufsatz („Sudden stop: When did firms anticipate the potential consequences of COVID-19?“, erschienen in der German Economic Review) zeigen Lukas Buchheim und Co-Autoren, dass Manager deutscher Firmen erst nach Verabschiedung der heimischen Politikmaßnahmen gegen die Pandemie (insbesondere Schulschließungen) die schweren Einschränkungen der Corona-Pandemie auf ihre Geschäftslage erwartet haben. Die vorhergehenden Einschränkungen in China beeinflussten die Erwartungen kaum, während die Einschränkungen in Italien geringe Effekte auf die erwartete Geschäftslage hatten. Diese Ergebnisse zeigen, dass selbst in einer weltweiten Pandemie die ökonomischen Erwartungen stark von lokalen Entwicklungen getrieben werden.
In einem weiteren Aufsatz zeigen Lukas Buchheim und Co-Autoren, dass das Bauchgefühl („Sentiment“) von Managern über die erwartete Länge der Corona-Maßnahmen einen entscheidenden Einfluss auf unternehmerische Entscheidungen hatte („Sentiment and firm behavior during the COVID-19 pandemic“, Journal of Economic Behavior and Organization): Firmen mit Managern, die zu Beginn der Pandemie Einschränkungen von mehr als vier Monaten erwarteten, reagierten deutlich stärker mit harten unternehmerischen Entscheidungen, wie Entlassungen oder Einschränkungen von Investitionen, als Unternehmen, in denen eine positivere Sichtweise überwog.